...ein ganz schön großes Wort!
Ich möchte hier knapp (mal sehen ob es klappt) beschreiben, wie es dazu kam, dass diese homepage und mit ihr alles was an Idee dahinter steckt entstand.
2008/09 bin ich durch meine Pferde erstmals auf den Hof von Hans gekommen. Dieser Hof, der in erster Linie von der Holzwirtschaft lebte, hatte noch eine überschaubare Mutterkuhherde. Diese bestand aus den ehemaligen Milchkühen die, nachdem Hans das Melken aufgegeben hatte nicht verkauft wurden, sondern mit einem Bullen zusammen auf die Wiese raus kamen um fortan Kälber zu produzieren die dann verkauft wurden. Mutterkuhhaltung ist die wesentlich arbeitsextensivere Form der Rindviehhaltung als Milchkühe.
Rindviecher haben mich bis dahin nur bedingt interessiert.
Ich bin dipl. Agraringenieur und gelernte Landwirtin aber mein Herz gehörte bis dahin unter den Nutztieren den Schweinen, unter den "Luxus"Tieren den Pferden.
Da meine Pferde ab dem Zeitpunkt bis 2011 auf dem Hof von Hans standen, habe ich natürlich auch mehr Kontakt zu den Rindviechern bekommen und hier war es ganz klar Mäxle, der im großen Bullenkörper steckende kleine Kuschelbär, der mich immer wieder in den Kuhstall oder auf die Weide zog.
Aber natürlich auch jedes frisch geborene Kalb...
Irgendwann wurden Hans und ich ein Paar und ich begann auch im Kuhstall zu helfen und somit mehr Kontakt zu den Tieren zu bekommen.
Ich entdeckte, was für soziale Wesen sie sind, welch Familienbande bestehen, wie sie miteinander kommunizieren und begann sie ziemlich zu mögen.
Und ich entdeckte da schon, in erster Linie an meinem "Mann" Hans welch ausgleichende, beruhigende, ja heilende Wirkung diese Tiere auf den Menschen haben.
Seit Hans durch die Krankheit nur noch wenig mit den Tieren zu tun hatte, ist mein Kontakt mit ihnen enger geworden und ich begann manches zu hinterfragen was bis dahin selbstverständlich, weil immer schon so war.
Ein großes Thema ist/war:
warum lassen sich alle anderen Tiere außer Mäxle nicht anfassen.
Einerseits fand ich das schade. Ich fand es aber auch sehr unpraktisch denn, wenn man aus medizinischen Gründen (Verletzung, Probleme bei oder nach der Geburt...) an ein Tier heran musste, war das fast nicht möglich.
So verbrachte ich mehr Freizeit im Stall um mich in der Herde den Tieren zu nähern und ihnen zu zeigen, dass ich ein vertrauenswürdiges Lebewesen bin.
Den großen Durchbruch bei meiner Mission, die Kühe auf meine Seite zu bekommen, habe ich schließlich mit der Mini-Muh gemacht.
Dieses Kalb war dadurch, dass sie zu Anfang einige Wochen mit Flasche zugefüttert wurde so auf mich bezogen, dass sie mir mehr oder weniger bei Fuß folgte.
Also lag ich oft im Stall oder auf der Weide neben Mini-Muh und kraulte sie. Da sie sehr deutlich zeigte, wie toll sie das findet, begannen die anderen Tiere nach und nach neugierig zu werden und ließen mich auch immer näher an sich ran.
Heute sind es nur noch wenige die widerstehen können, wenn einer von uns mit dem Kuhstriegel auftaucht.
Die engere Bindung hat aber zum zweiten großen Thema geführt:
Der Tatsache, dass die Kälber eigentlich geboren werden um geschlachtet zu werden.
Meine Erfahrungen, ja man kann es fast Entdeckungen nennen, die ich rund um die Viecher gemacht habe lassen mich nach anderen Wegen suchen. Wege die es mir ermöglichen, die Tiere weiter zu halten und zu züchten ohne sie ausschließlich der Schlachtung zuzuführen.
Das Fleisch nutzt den Menschen, dafür sind sie bereit Geld zu bezahlen.
Ich habe entdeckt, dass eine Kuh, ein Kalb und ein Bulle dem Menschen auf noch vielen anderen Ebenen nutzen kann und das wesentlich länger anhaltend als ein Steak auf dem Teller.
Hans lebt nicht mehr. Ich habe die Vision, seinen Hof zu erhalten und zu einem Ort zu machen, wo Menschen durch die Tiere ein wenig heiler werden und die Tiere durch die Menschen ein Leben führen dürfen, dessen ausschließlicher Zweck nicht die baldige Schlachtung ist.